Als Timon klein war haben wir es immer mal wieder geschafft ein Wochenende zu Zweit zu verbringen. In den letzten Jahren ist es dann immer seltener geworden, wenn wir einen Kurzurlaub gemacht haben war unser Sohn dabei. Jetzt wollten wir mal ein verlängertes Wochenende für uns haben, an die See fahren und ohne viel Programm unsere Freizeit genießen. Bei der Aussicht ein ganzes Elternfreies Wochenende für sich zu haben war das Kind begeistert und die Sache war beschlossen. Wir suchten ein Ferienhaus möglichst nah am Meer, was nicht einfach war, weil das lange Wochenende direkt in die Herbstferien in NRW überging.
Wir fanden ein Domizil in der Nähe von Wismar. Einen Campingplatz auf dem unter anderen Ferienhäuser und Wohnwagen standen und direkt am Wasser, allerdings ist es ein Salzhaff (ein Stehgewässer) also wie ein großer See mit Verbindung zum Meer.
Am Donnerstagmorgen starteten wir und wie ich vorher schon vermutet hatte standen wir gerade auf der Autobahn angekommen im Stau! Auf dem Weg zur Ostsee gab es mehrere Baustellen und so ging es von einem Stau in den nächsten. Das Wetter war sehr diesig und wollte nicht aufklaren. Wir waren froh als wir endlich ankamen. Das Ferienhaus war ganz schön, wenn man von Kleinigkeiten absah. Wir machten uns bevor es dunkel wurde gleich hinunter zum Wasser, ich war etwas enttäuscht. Ein ganz kleiner Steifen Strand führte am Ufer entlang.
Am nächsten Morgen kündigte sich bei mir eine Blasenentzündung an, so ein Mist. Nachdem ich unzählige Male zur Toilette gerannt bin schaffte ich dann auch mal 30 Min. ohne Toilette. Inzwischen war es schon Mittag, wir fuhren nach Wismar und suchten als erstes eine Notfall-Apotheke. Ich bekam ein pflanzliches Mittel zum einnehmen. In der Stadt angekommen steuerten wir gleich das erste Restaurant an, weil ich sofort wieder eine Toilette brauchte. Nach dem Essen schauten wir uns die Altstadt an. Hier sieht man schöne, liebevoll restaurierte Altbauten neben zum Teil herunter gekommenden Fassaden. Der große Marktplatz ist sehr beeindruckend! Wir setzten uns in ein Cafe und genossen das bunte Treiben.
Ich wollte aber endlich das richtige Meer sehen! Das Wetter klarte doch noch auf und wir fuhren zur Insel Poel. Ich bin ein absoluter Insel-Fan, allerdings blieb das Insel-Feeling etwas aus nachdem wir über eine winzige Brücke gefahren sind (kleiner als unsere Weserbrücke) und wir schon drauf waren. Die Insel ist so nah am Festland, das man nicht merkt das es eine Insel ist. Der Strand entschädigte uns für den schwierigen Start, genauso einen Strand wollte ich haben!
Wir liefen eine Weile am Wasser entlang und trotz Reizblase musste ich mit den Füßen ins Meer! Das Wasser ist hier sehr lange sehr flach, wer gerne schwimmt muss erstmal weit laufen. Aber für Kinder, auch kleine Kinder die im Wasser spielen wollen ist es hier optimal.
Hier hätte ich stundenlang bleiben können, mich beruhigt das Meer irgendwie. Und da es inzwischen früher Abend war, leerte sich inzwischen der Strand.
Ich sammelte einige Muscheln und wir schickten an das Kind noch einen lieben Gruß!
Wieder am Feriendomizil angekommen konnte ich noch den Sonnenuntergang einfangen. Es herrschte dort eine gute Stimmung, einige Ferienbewohner saßen am Strand zusammen und grillten und sangen bei Gitarrenklängen.
Eigentlich hatten wir vor am nächsten Morgen Richtung Rostock zu fahren, aber das Wetter lockte schon mit einem blauen Himmel und Sonne satt und so entschlossen wir uns zu einem Faulenzertag am Strand. Wir fuhren wieder zur Insel Poel, mieteten uns einen Strandkorb und genossen unsere Freizeit, ohne Verpflichtungen und Stress!
Um uns herum waren viele Familien und alle waren sehr zufrieden. Trotz der vielen Menschen (und kleinen Kinder) war es sehr ruhig am Strand.
Die Familie im Strandkorb neben uns pustete Seifenblasen und sie verteilten sich schnell über den Strand. Die Kinder hatten jede Menge Spaß den Seifenblasen hinterher zu jagen und sie wurden auch nicht müde dabei. Jedem Strandbesucher der die Seifenblasen sah wurde ein Lächeln aufs Gesicht gezaubert!
Ich musste gleich an den kleinen Bela denken auf dessen Beerdigung ich vor 3 Wochen war. An seinem Grab pustete eine Seifenblasenmaschine Seifenblasen über das Grab und den Friedhof.
Wir saßen im Strankkorb, lasen, aßen, unterhielten uns, beobachteten die Menschen um uns herum und waren glücklich! Zwischendurch ging ich etwas am Strand entlang und traf dort eine Frau mit der ich gleich ins Gespräch kam. Sie war mit einer Motorradgruppe unterwegs und sie waren eher zufällig auf der Insel Poel gelandet.
Wehmütig verließen wir am Abend den Strand und fuhren nochmal nach Wismar um dort zu Abend zu Essen. Das war nicht so einfach, es war eine Menge los alle Restaurants überfüllt nurnoch draußen gab es freie Plätze mit langer Wartezeit auf das Essen. Dank Heizpilze und Decken konnten wir es draußen aushalten.
Am nächsten Morgen hieß es schon wieder Abschied nehmen, bei dem herrlichen Sonnenwetter wäre ich gerne noch ein paar Stunden geblieben. Die Rückfahrt war dann wie schon die Hinfahrt, Stau, Stau, Stau. Die Rastplätze waren völlig überfüllt, es war schwer einen Parkplatz zu bekommen.
Als wir zu Hause ankamen wurden wir herzlich von unserem Kind begrüßt. Er war so froh dass wir wieder da waren! Wenn man machen kann was man will, wird es schnell langweilig. Timon ist abends früh ins Bett gegangen und morgens früh aufgestanden. Seine Highlights waren das Essen bei Oma und Opa und der Kegelabend zu dem sie ihn mitgenommen haben. Schön, dass er uns doch noch ein bisschen braucht! Nachdem wir ihm alles über unser Wochenende erzählt haben war er schnell wieder in seinem Zimmer verschwunden. Alleine zu wissen das jemand verfügbar ist wenn einem danach ist reicht eben schon aus!
Und so haben wir alle dieses Wochenende auf die eine oder andere Art genossen und waren trotzdem sehr glücklich wieder vereint zu sein!
LIEBEVOLLe Grüße Dini.