Wir sind aus unserem wunderbaren Urlaub in Schottland zurück. Im Gepäck 1500 Fotos und Videos, die ich dort gemacht habe. Gestern habe ich sie gesichtet und sortiert. Gerne möchte ich hier von unserem Urlaub und dem wunderbaren Land berichten. Auf Grund der vielen schönen Fotos (ich habe etwa 70 ausgesucht) und der Erlebnisse werde ich einen Mehrteiler daraus machen und mehrere Blogbeiträge schreiben. Wir hatten einen unvergesslich schönen Urlaub und haben aus Schottland viele Eindrücke mitgenommen. Aber seht selber…
Hannover-Edinburgh
Der 1. Reisetag stellt uns gleich etwas auf die Probe. Direkt am Flughafen in Hannover geht es mit Verspätung los, wegen schlechten Wetters in London. Zunächst sind wir noch ganz ruhig, da wir für den Umstieg in London ausreichend Zeit haben. Allerdings warten wir auch im Flugzeug noch eine ganze Weile. In London angekommen werden wir gleich von einer Dame in Emfang genommen, die uns einen orange-farbenen Zettel mit „Express Connection“ in die Hand drückt. Allerdings müssen wir schnell erkennen, dass man mit diesem Zettel trotzdem nicht überall schneller dran kommt. Der Flughafen in London Heathrow ist total überfüllt und nicht nur unsere Maschine hat Verspätung. Aber auch unser Anschlußflug ist verspätet und so geht alles gut; wir und unsere Koffer kommen in Edinburgh an.
Am Flughafen steht dann ein Mercedes C180T für uns bereit. Zunächst wirkt das Auto groß, bis wir Koffer und Rucksäcke darin verstaut haben. Gut das wir nur zu dritt sind, zu viert wäre es echt eng. Auch nach dem Einstellen des Sitzes hat Christian jedesmal Probleme beim Einsteigen und bricht sich fast die Beine. An der Körpergröße kann es eigentlich nicht liegen, vielleicht ist es die ungewohnte Sitzposition auf der rechten Seite. Ich könnte nicht fahren, würde es mir nicht zutrauen mit einem neuen Auto im Linksverkehr zu fahren und bewundere wie souverän mein Mann das Auto durch Edinburgh lenkt!
Wir sind im selben Hotel wie vor zwei Jahren, aber erstmal nur für eine Nacht und dann am Ende unseres Urlaubs nochmal für vier Nächte.
Edinburgh – Fort Augustus am Loch Ness
Das Frühstück hat sich deutlich verschlechtert, es gibt Kelloggs, Toast und Croissants; als Aufstrich Nutella und Marmelade, etwas Joghurt und Obst. Für einen Tag kein Problem, aber wenn man es länger essen soll etwas dürftig.
Morgens fahren wir zeitig los, Eile haben wir nicht. Wir haben den ganzen Tag Zeit müssen erst abends in Fort Augustus sein. Timon interessiert sich für ein Schiffshebewerk, das Falkirk Wheel.
Ich habe schon vor ein paar Jahren Fotos von dem Schiffshebewerk gesehen, aber so richtig verstanden habe ich es erst nachdem wir im Boot mitgefahren sind und ich es mir dann nochmal von außen angeschaut habe. Die Konstruktion ist in der Art eines Riesenrades und einmalig auf der Welt.
Wir fahren weiter, die Landschaft ist wunderschön aber während der Fahrt ist es schwer zu fotografieren, um wirklich schöne Aufnahmen zu haben. Christian ist sehr geduldig und hält immer wieder an, manchmal fährt er wieder ein Stück zurück, wenn ich ein schönes Fotomotiv gesehen habe. Das Wetter ist die ganze Zeit immer wieder stark bewölkt, manchmal kommt die Sonne heraus oder es regnet auch mal ein paar Tropfen.
Einen längeren Stopp machen wir beim Blair Castle, das Schloss bekommen wir aber gar nicht zu Gesicht. Dafür müssten wir noch eine ganze Strecke zu Fuß gehen und da ist die Zeit zu knapp. Dafür sehen wir eine Kirche mit Friedhof.
Mein persönlicher Fotostar an diesem Tag ist aber ein Highland-Rind mit seinen langen Hörnern. Ich hoffe noch viele zu Gesicht und vor die Kamera zu bekommen.
Sie sind einfach zu süß mit ihrem langen zotteligen Pony und den kurzen Beinen.
Es ist interessant wie sich die Landschaft in nur wenigen Kilometern immer wieder verändert. Manchmal könnte man auch bei uns unterwegs sein, dann im Sauerland, Bayern oder Österreich. Die Landschaft wechselt so schnell wie das Wetter. Die Straßen sind schmal und ich bekomme immer wieder Angst wenn uns Busse oder LKWs entgegen kommen.
Überall gibt es Wasser, egal ob große oder kleine Wasserfälle, Flußläufe oder Seen (schottisch:Loch). Das Wasser tropft von den Bergen runter, auch wenn es nicht regnet. Ich würde sagen während unseres Aufenthalts waren wir nie mehr als 50 Meter vom Wasser entfernt! Abgesehen von Edinburgh konnten wir von jeder Unterkunft aus Wasser sehen. Für mich gibt es nichts Schöneres als eine Kombination von Wasser und Bergen!
In Fort Augustus angekommen gab es einen kurzen Regenschauer, vermischt mit Sonne und daraus entstand ein Regenbogen (der erste den ich fotografiert habe). Timon haben in Fort Augustus die vielen Schleusen interessiert. Es ist unglaublich wie viele Boote und Segelschiffe hier täglich die Schleusen passieren. Der Ort selber ist ein Dorf mit rund 500 Einwohnern, also nur etwas mehr als Drenke.
Loch Ness ist wirklich riesig, der See ist 38km lang, bis zu 1,5km breit, 260 Meter tief, die Sichtweite im Loch ist ca. 3,5 Meter und die Wassertemperatur liegt bei 5° (im Sommer bis zu 14°). Loch Ness hat unter der Wasseroberfläche steil abfallende Wände. An einigen Abschnitten erreicht der See weniger als 15 m vom Ufer entfernt eine Tiefe von 53 m, was einem im Winkel von 75° abfallenden Hang entspricht. In dieses Loch möchte ich nicht fallen! (Quelle Wikipedia)
Mittwoch, den 30.07.2014
Fort Augustus am Loch Ness
Wir machen uns morgens zeitig auf den Weg und gucken uns Urquart Castle an. Wir bekommen zunächst einen Film über die Geschichte des Schlosses gezeigt, von dem heute nur noch Ruinen stehen. Der Film ist mit deutschen Untertiteln, wie schön für mich so verstehe ich auch etwas. Mein Englisch ist wirklich verrostet, die Schulzeit ist 24 Jahre her. Danach habe ich Englisch nicht mehr gebraucht. Manchmal ärgert es mich das ich nicht gut Englisch verstehe und spreche, aber man muss es auch anwenden können. Besonders schwierig ist es wenn dann die Schotten englisch sprechen oder auch andere Ausländer, die einen Akzent dabei haben und oder sehr schnell sprechen. Die ersten Tage hätte es auch chinesisch sein können, ich habe nichts verstanden. Es wurde dann aber etwas besser, nachdem ich mich reingehört hatte. Für mich war es beruhigend, dass Christian der nun wirklich gut Englisch kann und auch Bücher auf Englisch liest, manchmal auch nicht alles verstanden hat.
Weiter geht es Richtung Inverness zur Besichtigung der Whisky Destillerie Glen Moray. Durch einen Unfall mit Stau verzögert sich unsere Ankunft. Die Führung hat schon angefangen. Wir essen erstmal etwas und nehmen die nächste Führung. Der Vorgang der Whisky Herstellung ist interessant, mich haben besonders die vielen Fässer beeindruckt, die dort lagern. Wir haben alle Jahrgänge unserer Kinder (1998,2000 und 2002) dort gefunden. Anschließend durften wir noch Whisky verkosten, genau richtig für mich wo ich keinen Whisky mag. Christian der Ärmste durfte hingegen nur nippen, weil er Autofahren musste. Zur Entschädigung hat er sich dann ein edles 16-jähriges Tröpfchen mit nach Hause genommen.
Eigentlich wollten wir noch in Fort George vorbei, dort gibt es eine gut erhaltene Festung aus dem 18. Jahrhundert, die Timon gerne gesehen hätte. Aber es ist inzwischen zu spät und wir machen uns auf den Heimweg. Hin und wieder halten wir für schöne Fotomotive an, so auch an der Old Bridge, die Christian auf den Hinweg bemerkt hatte.
Donnerstag, den 31.07.2014
Fort Augustus – Isle of Skye, Portree
Nach dem Frühstück machen wir eine 1-stündige Bootstour auf dem Loch Ness. Hier erfahren wir etwas über das Ungeheuer von Loch Ness! Es ist für heute sehr schlechtes Wetter gemeldet. Als wir über den See fahren zieht es immer mehr zu, aber es regnet nur kurz. Wir machen nochmal einen Gang durch das beschauliche Örtchen und fahren dann Richtung Isle of Skye.
Die Landschaft ist einfach unbeschreiblich schön, selbst mit den tiefhängenden Wolken und immer wieder Nebel der sich um die Berge legt. Ich weiß nicht wo ich schonmal so viele verschiedene Grüntöne in einer Landschaft gesehen habe! Während der ganzen Fahrt staunen wir vor uns hin. Immer wieder halten wir kurz an. Da die Straßen sehr schmal sind können wir nur auf Parkplätzen anhalten (die es wirklich reichlich gibt), leider sind die schönsten Fotomotive dann oft schon wieder vorbei.
Dann schauen wir uns Eilean Donan Castle an, ein beliebtes Foto- und Filmmotiv.
1912 erwarb Lt. Col. John MacRae-Gilstrap die Ruine und begann mit ersten Restaurierungsarbeiten. Unterstützt wurde er dabei von einem ansässigen Steinmetz, Farquhar MacRae, der mit MacRae-Gilstrap den Traum teilte: „claimed to have had a dream in which he saw, in the most vivid detail, exactly the way the castle originally looked“. Die komplette Wiederherstellung wurde zwischen 1920 und 1932 durchgeführt, abweichend von den ursprünglichen Plänen wurden zusätzlich die steinerne Zugangsbrücke sowie ein Kriegerdenkmal für die im Ersten Weltkrieg gefallenen Soldaten des Clans Macrae geschaffen. Die Kosten der Restaurierung werden heute auf 250.000 £ geschätzt.
Eilean Donan Castle befindet sich heute im Besitz der vom Clan Macrae geschaffenen Conchra-Stiftung und wird als Museum genutzt. Im Jahr 2009 wurden weit über 310.000 Besucher gezählt und machen Eilean Donan Castle damit zu der am drittmeisten besuchten Burg Schottlands.“(Quelle: Wikipedia)
Hier halten wir uns eine ganze Weile dort auf. Man kann sich die Burg nicht nur rund herum anschauen, sondern auch im Inneren gibt es viel zu sehen. Christian ist da wieder etwas ausdauernder wie Timon und ich. Wir machen in der Zwischenzeit viele Fotos, von der Burg und uns selber.
Es dauert nicht lange bis wir die Insel Skye erreichen, erstaunt sind wir aber das es bis Portree noch ziemlich weit ist. Die Straßen sind voll von Bussen und Wohnmobilen, so geht es nur langsam vorran. Die Berge verschwinden zwischendurch fast komplett im Nebel. In Portree angekommen liegt unser Hotel am Hafen und es ist wirklich nicht zu verfehlen, denn es ist sehr pink! Wir haben ein wirklich geräumiges, freundlich eingerichtetes Zimmer mit direkten Blick auf den Hafen.
Abends etwas zu Essen zu bekommen ist wirklich schwierig. Der Ort ist klein, hier leben nur ca. 2000 Einwohner. Umso mehr Restaurants gibt es, wirklich unzählige was auch zeigt wieviele Urlauber hierher kommen. Wenn man nicht vorbestellt hat ist es schwer einen Tisch zu bekommen. Oft wird man weggeschickt und muss später wieder kommen.
Zum Frühstück gibt es seit Fort Augustus scottish breakfast, jeden Tag werden hier auf Wunsch Eier, Bacon, Bohnen, Würstchen zubereitet, wahlweise mit white or brown Toast. Für mich ist das nichts, ich halte mich deshalb an Müsli und Toast mit Marmelade. Mich würde interessieren was der Schotte so tagtäglich zum Frühstück verzehrt. Wurst und Käse haben wir nicht zu Gesicht bekommen.
Es ist wahnsinn wieviele Deutsche hier sind. Dafür das uns jeder überrascht angeschaut hat wenn wir unser Reiseziel nannten, ist es scheinbar ein sehr beliebtes Urlaubsziel nicht nur für Deutsche. Auch bei den Asiaten liegt Schottland offensichtlich hoch im Kurs, wir haben aber auch Niederländer, Franzosen, Australier, Kanadier, und, und, und getroffen.
Das war der erste Teil meiner Rundreise durch Schottland. Gerne würde ich euch noch viel mehr Fotos zeigen. Ich habe auch viele Videos gemacht, da man die Landschaft oft nicht auf Fotos bekommt.
LIEBEVOLLe Grüße Dini.