Auf der Isle of Skye sind wir insgesamt 4 Nächte geblieben, also letztendlich haben wir 3 ganze Tage dort verbracht. Was unsere Unternehmungen angeht haben wir im Vorfeld nicht viel geplant, sondern spontan entschieden was wir machen. Obwohl wir zwei Reiseführer zu Hause hatten, fand ich es schwierig, genau zu sagen, was wir wann machen wollen.
Isle of Skye, Portree
Nach dem Frühstück machen wir uns auf zur Touristeninformation um zu überlegen was genau wir die nächsten Tage machen wollen. Es regnet in Strömen so das wir trotz des kurzen Weges bald nass sind. Wir wissen das wir eine Bootstour machen wollen um Seehunde, Delfine, Adler oder sogar Wale zu sehen. Ich würde auch gerne eine Bustour machen, die einen zu schönen Plätzen bringt und wo man mit Hintergrundinformationen versorgt wird. So richtig finden wir bei der Touristeninformation nichts, wir nehmen aber ein paar Flyer mit.
Wir kommen an einem Plakat für Bootstouren vorbei und Christian bucht gleich eine Tour per Handy für mittags! Ok, das beste Wetter ist es nicht aber worauf wollen wir warten mit schlechten Wetter müssen wir hier immer rechnen! Wir gehen ins Hotel, versuchen unsere Regenjacken schnell zu trocknen. Dann ziehen wir uns wetterfest an, auch meine Kamera bekommt eine zusätzliche Tüte über bevor sie in die Gürteltasche kommt.
Der Regen lässt zunächst etwas nach während wir auf das Boot warten. Eine andere deutsche Familie kommt auch mit. Insgesamt sind wir auf dem kleinen Boot 12 Leute. Als wir im Boot sitzen, fängt der Regen wieder richtig an. Super zwei Stunden nassregnen lassen, ich bin begeistert! Ich habe nicht wirklich Lust Fotos zu machen, weil ich um meine Kamera zuviel Angst habe. Ich hole sie immer kurz aus der Tüte, mache ein paar Fotos und stecke sie wieder ein.
Als erstes zeigt uns der Guide einen Felsen wo zwischen Ästen ein Seeadler sitzt. Mit dem bloßen Auge kann man ihn sehen, allerdings ist ein Fernglas hilfreich. Wir sind nicht das einzige Touristenboot, weitere kommen hinzu. Ein anderer Guide versucht den Adler mit Fisch zu locken. Die Möwen freuen sich über die leichte Beute, der Adler sitzt dort fest und lacht wahrscheinlich über uns blöde Touristen. Er hat Recht bei so schlechten Wetter geschützt sitzten zu bleiben. Wir fahren mit dem Boot etwas weiter, dort sitzt eine Adlerdame, auch sie mag nicht runter kommen.
Weiter geht es hinaus aufs Wasser. Immer mal wieder sieht man Flossen auftauchen und wieder verschwinden. Erst denke ich an Delfine, aber der Guide sagt uns das es Zwergwale sind, die sich dort tummeln. Näher bekommen wir sie nicht zu Gesicht! Weiter hinten taucht auf einmal ein Seehund auf, er schwimmt durchs Wasser und guckt immer wieder mit dem Kopf raus.
Das war aber auch schon alles was wir gesehen haben. Man kann sich vielleicht darüber streiten ob so eine Bootstour Sinn macht oder nicht. Im Laufe der Fahrt hat es aufgehört zu regnen und die Sonne kommt raus. Also kann ich doch noch schöne Fotos machen. Mir hat die Tour trotzdem Spaß gemacht, obwohl wir keines der Tiere nah gesehen haben. Alleine das Gefühl das sie alle in der Nähe waren war schon toll. Timon war hinterher auch ganz glücklich er durfte das Steuer übernehmen und das Boot in den Hafen zurück bringen. Also waren alle zufrieden.
Wieder zurück, essen wir erstmal etwas und schauen uns Portree und die kleinen Geschäfte an, ich kaufe Postkarten. Zurück im Hotel machen wir eine Pause. Abends gehen wir zum Italiener, hier gibt es riesige leckere Pizza. Wir kommen wieder genau zur richtigen Zeit, kurz danach ist es voll und kein Tisch mehr zu bekommen.
Die Sonne bleibt bis zum Abend. Am nächsten Tag wollen wir uns auf eigene Faust den Süd-Westen von Skye anschauen, den Tag darauf haben wir eine Bustour gebucht die uns den Norden der Insel zeigt! Einige schöne Sehenswürdigkeiten stehen dann auf dem Plan.
Samstag, den 02.08.2014
Isle of Skye, Süd-Westen, Talisker und Elgol
Auf der Karte habe ich einen Strand in Talisker ausgemacht. Also ist das unser erstes Tagesziel. Das Wetter ist sonnig. Zunächst kommen wir an einer wunderbaren Steinbrücke vorbei, die über ein kleines turbulentes Flüsschen führt, also müssen wir mal gleich anhalten. Das Kind möchte nicht mit aussteigen, zu langweilig. Christian und ich marschieren los.
Es ist nicht so einfach schöne Motive zu fotografieren, da immer irgendwo andere Touristen herumlaufen die auch Fotos machen. Und man möchte nicht immer irgendwelche Leute auf dem Foto haben. Wir gehen etwas am Ufer des Flußes entlang, der fröhlich vor sich hin sprudelt.
Überall im Flußbett sind große und kleine Steine und am Ufer wächst Heide. Soviel Heide wie in Schottland habe ich in der Lüneburger Heide nicht zu Gesicht bekommen, nur das sie hier mehr verteilt ist.
Wir laufen ein bisschen im Flußbett herum, von Stein zu Stein und haben eine wahre Freude daran. Interessant sind die großen Steine mit tiefen Mulden in denen wieder kleine Steine liegen. Nach einer Zeit gehen wir wieder zum Auto zurück, das Kind fragt sich schon wo wir bleiben. Als wir erzählen wie schön es an dem Fluß war ist er etwas enttäuscht.
Weiter geht die Fahrt, die Straßen werden immer schmaler. So schmal das nur ein Auto darauf fahren kann, in regelmäßigen Abständen gibt es sogenannte Passing Places, wo sich begegnende Autos aneinander vorbei können. Das ist eine lustige Fahrt, weil einem immer jemand entgegen kommt, aber mit diesen Haltebuchten funktioniert es ganz gut, alle sind aufmerksam und bedanken sich durch Handheben.
Mit Schafen und anderen Getier ist auch immer zu rechnen. Also schön langsam fahren und die Landschaft genießen, also ich weil Christian auf die Straße achten muss. Hin und wieder halten wir für einen Fotostopp an.
In regelmäßigen Abständen müssen wir Cattle Grids passieren, das sind Gitter die in der Straße eingelassen sind, die die Schafe daran hindern ihr Territorium zu verlassen. Wie ein Schäfer allerdings alle Schafe zusammen bekommt, wenn sie hoch in den Bergen grasen weiß ich nicht. Außerdem würde mich interessieren wie oft Schafe von den Klippen ins Meer stürzen, ich habe gesehen wie nah sie teilweise an der Kante grasen.
Wir kommen an eine Stelle wo mehrer Autos parken. Weiter kommen wir mit dem Auto nicht und müssen zu Fuß weiter gehen. Bald merken wir das der Strand noch ein ganzes Stück entfernt ist. Christian läuft nochmal zum Auto und holt den Rucksack wo auch Getränke drin sind. Es scheint kein belebter Strand zu sein, sondern eher ein Geheimtipp.
Am Strand angekommen bin ich zunächst etwas enttäuscht. Es ist nicht ein Strand im herkömmlichen Sinne. Über große Steine die zum Meer hin immer kleiner werden müssen wir klettern um ans Wasser zu kommen. An einer Stelle ist sogar etwas wie Sandstrand, allerdings mit schwarzem Sand.
Wir stellen bald fest das das balancieren auf den Steinen ziemlich viel Spaß macht und laufen auf diese Weise ein bisschen am Strand entlang. Während Christian einen Platz etwas höher auf einen angeschwemmten Baumstamm findet und mit dem Fernglas auf die äußeren Hebriden guckt, suchen Timon und ich verschieden große Steine und bauen daraus einen Turm. So etwas wollte ich immer schon mal machen!
Wir verbringen eine ziemliche Weile hier am Strand, es sind hier nur wenige Touristen unterwegs deshalb ist es ein sehr ruhiger Ort. Da wir uns vorgenommen haben auch mal Fotos von uns zu machen, nutze ich die Gunst der Stunde.
Auf Begeisterung stößt es aber nicht gerade, egal. Gut das ich hier nicht alle Fotos zeigen kann, meine Güte muss man viele Fotos machen damit ein paar brauchbare dabei sind. Da fotografiere ich doch lieber Landschaften, die sind nicht so widerspenstig.
Wir machen auch ein paar Bilder mit Selbstauslöser, was ziemlich lustig ist. Einmal stürzt die Kamera fast von einen Stein. Die Fotos haben es hier allerdings nicht in die engere Auswahl geschafft.
Auch ein Mutter-Kind-Foto ist selten, da die Mutter eigentlich hinter der Kamera steht.
Das Wetter wird immer bewölkter, irgendwann brechen wir dann wieder auf und verlassen diesen Ort mit etwas Wehmut. Wir fahren weiter Richtung Elgol, dafür müssen wir erstmal ein ganzes Stück die Strecke zurück fahren.
Im Reiseführer steht zu Elgol: Am Ende der recht kurvenreichen Strecke liegt an der Spitze einer weit ins Meer reichenden Halbinsel das Fischerforf Elgol. Von hier hat man eine wunderbare Aussicht über die breite Bucht Loch Scavaig auf die Cuillins. (Quelle: ADAC Reiseführer Schottland)
Inzwischen fängt es an zu regnen, die Strecke ist wie die zuvor beschriebene, nur mit einem dreifachen Verkehrsaufkommen. Wir sind in Elgol ausgestiegen, es regnete wir haben einmal in den Hafen hinunter geguckt. Ganz ehrlich es sah nicht sehr ansprechend aus. Dann war ich froh eine Toilette zu finden, habe mich erleichtert, wir sind wieder ins Auto gestiegen und zurück gefahren. Neben Schafen kreuzten hier auch Rinder den Weg. In Schottland gibt es viele Wahnschilder die auf Gefahren aufmerksam machen, neben den Schildern mit Schafen, Rindern und Wild drauf, haben wir auch eins mit Enten oder die Wahnung vor älteren Menschen gesehen.
Alles in allem hatten wir an diesem Tag viel Spaß!
Im nächsten Teil geht es um unsere Bustour in den Norden der Insel für mich einer der schönsten Tage in Schottland mit den am meisten geschossenen Fotos!
LIEBEVOLLe Grüße Dini