Erfahrungsbericht Stickmaschine

Vor drei Monaten habe ich mir eine neue Stickmaschine gekauft. Für alle diejenigen die selber auf der Suche nach der richtigen Stickmaschine sind, möchte ich die Beiden einmal vorstellen.

Meine erste Stickmaschine habe ich 2009 gekauft, eine Elna 8300, sie ist baugleich mit einer Janome 350e. Ich hatte bis dahin noch keine Stickmaschine bedient, aber das war kein Problem. Mit Hilfe der Anleitung und die einfache Bedienung des Touch-Screens konnte ich die Maschine gleich bedienen. Auch nach 1 1/2 Jahren habe ich immer wieder neue Funktionen entdeckt und freute mich darüber. Zu der Maschine hatte ich ein einfaches Stickprogramm, was man auch benötigt um flexibel zu sein. Obwohl ich sagen muss, dass man die Stickdateien an der Maschine miteinander kombinieren kann, sie vergrößern, verkleinern, spiegeln, drehen. Aber an einem Computerbildschirm ist die Ansicht besser und die Maus vereinfacht die Stickdateien miteinander abzustimmen.

Das Stickergebnis war meistens gut, je nach Stickdatei musste ich aber die Stickereien nacharbeiten, was viel Zeit in Anspruch genommen hat. Manchmal bildeten sich oben Schlaufen, vor allen bei Schriften, wenn sich der Rahmen schnell hin- und herbewegte. Ich musste immer wieder die Oberfadenspannung anpassen, um ein möglichst gutes Ergebnis zu haben. Oft sind mir die Sticknadeln abgebrochen, ohne das ich herausgefunden habe was die Maschine gestört hat.

Der Rahmen wird an einen Stickarm befestigt der sich frei bewegt. Dadurch ist die Maschine klein (kaum größer als eine Nähmaschine) aber auch empfindlich, wenn man Handtücher oder Taschen besticken möchte. Sobald irgend etwas den Rahmen etwas herunterdrück,t ist das Stickbild nicht optimal! Aber ich wurde erfinderisch und hatte einen Gardrobenständer neben der Stickmaschine stehen. Daran habe ich die Duschtücher oder Taschen hochgebunden, damit sie den Rahmen nicht beschweren.

Im Großen und Ganzen wenn man das Preis-Leistungsverhältnis betrachtet hat mir die Maschine gute Dienste geleistet und war als Einsteigermaschine goldrichtig.

Jetzt zu meiner neuen Stickmaschine ein Brother innov-is V3! Wie schon oben erwähnt habe ich sie seit 3 Monaten und habe in dieser Zeit sehr viel gestickt. Wenn ich aufzählen soll was sie alles kann, weiß ich nicht wo ich anfangen soll!

Es sind tausend Kleinigkeiten die einfach komfortabel sind und einen das Leben erleichtern. Aber von Anfang! Sie ist eine Riesenmaschine, dass ist kein Vorteil sondern einer der wenigen Nachteile. Das liegt mit daran das der Rahmen in einer Schiene läuft. Wo sie steht, steht sie! Meine Elna habe ich auch mal schnell mit ins Wohnzimmer genommen, während der Fußballweltmeisterschaft um kein Spiel zu verpassen. Ich will nicht sagen das es bei dieser Maschine nicht möglich ist, aber man wird es sich gut überlegen.

Von der Bedienung her ist sie einfach ein Traum. Sie hat ein riesiges Touch-Screen-Bildschirm, an dem man alles Mögliche einstellen kann. Sie ist unwarscheinlich schnell, wahlweise  600 oder 1050 Stiche in der Minute. 1050 Stiche sind schon ein Wort, es ist irrsinnig schnell, die erste Zeit konnte ich nicht zugucken. Bei meiner Elna habe ich während der einzelnen Stickvorgänge noch genäht oder Sachen vorbereitet. Das mache ich fast nicht mehr, es lohnt sich nicht, weil man ruckzuck schon wieder den Faden wechseln muss. Sie fädelt den Faden selbständig in die Nadel und der Nähfuß wird per Kopfdruck betätigt. Man kann einstellen, dass sie keine Spannstiche macht, sondern wenn sie an der einen Stelle fertig ist den Faden unten verknotet und abschneidet. Diese Funktion stelle ich nur aus wenn ich Handtücher besticke. Man hat auf der Unterseite wahnsinnig viele Fadenenden, bei Handtüchern finde ich es nicht schön.

Sie zeigt an wenn die Unterfadenspule gewechselt werden muss und das sollte dann sofort gemacht werden, weil meist nur noch 15cm drauf sind. Man kann während des normalen Stickbetriebs den Unterfaden aufspulen. Das ist super, so hat man die Wartezeit sinnvoll genutzt. Der größte Rahmen ist 18x30cm, also kann man auch sehr große Stickereien realisieren. Leider gehört zu der Maschine nur ein kleiner 10x10cm Rahmen und der Große. Am häufigsten brauche ich allerdings 13x18cm, den habe ich zusätzlich gekauft.

Sie ist nicht gerade leise, aber bei der Stickgeschwindigkeit kein Wunder. Ich musste noch nicht einmal den Oberfaden verstellen, dass Ergebnis ist immer perfekt! Vielleicht liegt es auch an dem Unterfaden den man mir empfohlen hat. Es ist ein Unterfaden von Brother speziell für die Stickmaschinen. Gibt es aber auch etwas günstiger von Madeira 100% Polyesterfilament Art No. 9770. Das besondere an dem Faden ist, er ist wie andere Unterfäden ganz dünn, aber glatt und reißfest. Die Maschine ist ziemlich unempfindlich und hat fast keine Störungen, bisher. Sie stickt und stickt und stickt. Bisherige Probleme lagen meist an falscher Handhabung.

Abschließend möchte ich sagen, der Vergleich der beiden Maschinen hinkt. Es ist schwierig einen VW Polo mit einem 5er BMW zu vergleichen. Der Preisunterschied ist deutlich und so ist auch die Qualität und Ausstattung unterschiedlich. Ich war mit der Elna als Einsteigermaschine zufrieden und hatte so viel Spaß am Sticken, dass ich nach einer Leistungsstärkeren Maschine Ausschau gehalten habe. Ich habe es nicht bereut eine neue Maschine zu kaufen. Wenn ich den beiden Maschinen Schulnoten geben sollte, dann würde die Elna 8300 eine 3+ bekommen, die Brother Innov-is V3 eine 1-.

Wichtig ist eine gute Beratung beim Kauf, deshalb nicht im Internet kaufen. Es ist hilfreich beim Fachhändler eine Einführung zu bekommen und auch da findet man gute Angebote. Außerdem ist es gut bei Störungen und zur Wartung einen Fachhändler zu haben an den man sich wenden kann.

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