Eigentlich sollte es dieses Jahr Urlaub zu Hause geben, aber kurz vorher hatten wir das Gefühl doch mal raus zu müssen. Die größte Erholung bekomme ich am Meer, warum kann ich nicht genau sagen. Eine Kollegin gab den Tipp nach Dänemark zu fahren. Ich war dort als Kind zwei Mal, in meiner Erinnerung war es regnerisch und kalt, kein Strandwetter. Wir suchten uns ein schönes Ferienhaus aus, in Strandnähe gab es nichts Schönes mehr.
Obwohl wir nur eine Woche los wollten war das Auto rappelvoll. Die Fahrt war lang, insgesamt waren wir 10 Stunden unterwegs. Immerhin kamen wir bei Sonne in Henne Strand an. Da das Wetter die ganze Woche schlecht vorausgesagt war, brachten wir unsere Sachen nur kurz ins Ferienhaus und fuhren direkt zum Strand!
Wenn ich in den Urlaub fahre beginnt für mich die Erholung wenn wir angekommen sind, die Unterkunft gut ist und alles geklärt ist. In dem Moment wo wir über die Düne kamen und ich das Meer sah fing für mich der Urlaub an.
Das Meer hat auf mich eine ganz besondere Wirkung. Das heranrollende Wasser, das laut tosend an den Strand kommt beruhigt mich! Schuhe aus, Hose hochgekrempelt und über den Strand laufen.
Und egal wie alt man ist, die Faszination der Wellen bleibt. Immer wieder fühle ich mich wie ein Kind, das vor den Wellen zurückweicht. Und in dem Moment, wo man es nicht erwartet, erwischt einen die Welle und die Hose wird nass! Ein Riesenspaß für die ganze Familie!
Viele tolle Steine haben wir gesehen, auch das verliert seinen Reiz nicht. Die Steine aufzuheben, sie in den Händen zu halten und immer findet man einen der noch schöner ist als der Vorangegangene.
Auch interessant was so alles an den Strand gespült wird und es liegt dann da wie dekoriert. Nicht einfach nur ein Stück Holz!
Umwickelt mit Seetang und Netzresten.
Reste eines Taus.
Bei einem Strandspaziergang gibt es viel zu entdecken, zumindest wenn man sich für die angeschwemmten Sachen interessiert.
Am nächsten Tag geht es wieder an den Strand. Nachdem es am Vormittag erst immer wieder geregnet hat bleibt es trocken, aber windig und kalt.
Nur die Beine werden frei gemacht um durchs Wasser zu spazieren, ansonsten sind wir warm eingepackt!
Am nächsten Tag besuchen wir in Bork Havn das Vikingermuseum. In Dänemark gibt es viele Museen, auch ganz kleine. Der Eintritt ist meist nicht besonders hoch und Kinder unter 18 Jahre in Begleitung Erwachsener haben freien Eintritt.
Ein Blick in die Kirche.
Im Museum oder bei anderen Sehenswürdigkeiten ist es oft sehr schwierig schöne Fotos zu machen. Es sind viele Menschen auf engem Raum und wer möchte schon Fotos mit fremden Menschen darauf? Nicht geeignet um sie im Netz zu zeigen. Also habe ich mir angewöhnt schöne Details herauszusuchen oder nur Ausschnitte zu fotografieren. Das führt dann manchmal dazu das meine Familie überrascht die Fotos anschaut und sich fragt wo ich die Fotos gemacht habe.
Im Wickingermuseum laufen verkleidete Mitarbeiter herum, sie erzählen von ihrem Leben und ihrer Arbeit. Dadurch wirkt es alles lebendig und macht es auch für die Kinder besonders attraktiv.
Die Kinder haben die Möglichkeit auch in die Kleidung zu schlüpfen und sich so fotografieren zu lassen.
Schöne Dinge werden hier hergestellt und können erworben werden, aber die Kinder können auch selber aktiv werden und z.B. Brot backen.
Von Hand bestickte Wandbehänge.
Nachdem das Wetter erst noch ganz gut war, änderte es sich schnell. Bald war es so am regnen dass wir uns nur noch drinnen aufhielten.
Weiter geht es zum Hafen Bork Havn. Da das Wetter immer schlechter wird schauen wir uns nur kurz um, nutzen aber die Zeit um etwas zu essen.
Timon interessiert sich für ein Luftfahrtmuseum, eine gute Möglichkeit dem Regen eine Weile zu entkommen, denn hier ist alles drinnen!
Ich gebe zu ich habe kein besonderes Interesse an Flugzeugen, obwohl sie schon schick aussehen, so schön restauriert.
Wer sich aber dafür interessiert kann hier viele verschiedene Flugzeuge sehen und etwas über die Geschichte erfahren.
Nachdem wir im Regen durch Ringkoebing gelaufen sind, dort noch etwas gegessen haben geht es weiter zum Leuchtturm „Lyngvig Fyr“. Über eine Wendeltreppe mit über 150 Stufen geht es nach oben.
Eine schöne Aussicht, auch wenn uns fast die Haare vom Kopf gepustet werden!
Es war dort oben so windig dass ich mich mit den ganzen Körper gegen den Wind stemmen musste und mich beim fotografieren mit einer Hand am Geländer festgehalten habe. Wahnsinn!
Von zwei weiteren Tagen gibt es keine Fotos. Wir waren im Legoland, davon waren wir wenig begeistert. Vielleicht weil wir schon im deutschen Legoland waren und damals mit einem jüngeren Kind. Einen Tag waren wir Minigolf spielen, nicht meine Disziplin. Ich habe mich über jede Bahn gefreut wo ich keine 7 Punkte bekommen habe.
Nur an einem Tag schien den ganzen Tag die Sonne und der Regen kam erst abends. An diesem Tag haben wir uns eine Draisinenfahrt vorgenommen. Eine alte Bahnlinie führt von Norre Nebel bis Nymindegab. Einer tritt in die Pedale und zwei sitzen auf einer Bank und sind dafür zuständig die Schranken an den Übergängen zu öffnen.
Timon hat uns ganz eifrig gefahren, wir haben ihn nur kurz mal abgelöst. War sicher ein lustiges Bild, stellt euch vor wie ich auch noch auf dem Bänkchen sitze und mich vorne festhalte!
Die Landschaft ist sehr ruhig, idyllisch. Die Heide fängt gerade an zu blühen, in einigen Wochen sieht es sicher noch schöner dort aus.
Zwischendurch haben wir eine kleine Pause gemacht, dort gibt es auch eine Grillhütte und sensationell, ein modernes Plumsklo! Es war sehr sauber und roch gut.
Irgendwie hätte ich mir in dieser Kulisse gut einen Karl May Film vorstellen können!
In Nymindegab haben wir dann eine Pause gemacht, ein kleines Örtchen mit einem Geschäft für Kunsthandwerk. Im Supermarkt habe wir uns Brötchen, Aufschnitt und Getränke gekauft und dann gegessen. In Dänemark findet man an vielen Orten Picknicktische mit Bänken wo man sein mitgebrachtes Essen verzehren kann.
Hier gibt es auch ein kleines Museum für Kunst, Natur und Historie. Es sind viele Bilder von verschiedenen Malern zu sehen, außerdem geht es um das frühere Leben auf dem Land, mit der Fischerei. Dieses kleine Museum ist sehr ansprechend hergerichtet, für jeden etwas dabei. Im schön angelegten Außengelände kommen auch kleinere Kinder auf ihre Kosten.
Ein Köderhaus, hier untergebracht war eine Gemeinschaft aus jungen Mädchen und jungen Männern die in der Fischerei gearbeitet haben und dort verschiedene Aufgaben hatten.
Unser letzter Ausflug führt uns nach Esbjerg, dort schauen wir uns das Fischerei- und Seefahrtsmuseum an.
Im Salzwasseraquarium kann man verschiedene Fische und Meerestiere anschauen. In einem offenen Becken können hier kleingefleckte Katzenhaie und Rochen gestreichelt werden. Ich habe immer eine große Freude daran Meerestiere zu beobachten.
Weiter geht es zur Ausstellung über die dänische Fischerei.
Erst im Innenbereich und dann im Außenbereich.
Natürlich interessiert mich eine alte Nähmaschine!
Draußen gibt es nochmal verschiedene Fischerboote zu sehen.
Die Robbenfütterung sehen wir nicht mehr, aber beobachten kann man sie auch ohne Fütterung.
Und dann habe ich Glück als direkt vor mir eine Robbe aus dem Wasser schaut.
In der Innenstadt essen wir etwas und bummeln dann noch durch die Fußgängerzone. Überrascht sind wir als wir einen Mitschüler von Timon mit Familie aus Bökendorf treffen.
Und ehe wir uns versehen ist der Urlaub schon wieder um. Das Wetter hätte etwas wärmer und stabiler sein können. Dänemark hat mir gut gefallen, die Dänen sind sehr freundlich, viele sprechen deutsch. Es ist familienfreundlich und mein Gefühl ist, dass sie in Sachen Barrierefreiheit schon etwas weiter sind wie bei uns in Deutschland.
Und jetzt wartet ein großer Berg Wäsche darauf gewaschen zu werden! Eine lange To-do-Liste für die kommende Woche ist schon geschrieben. Schade,…
Euch einen guten Wochenstart, mit hoffentlich schönem Wetter. LIEBEVOLLe Grüße Dini.