4 neue Kombinationen nach Klimperklein

Wie ich schon angekündigt habe sind gleich mehrere Babykombinationen fertig geworden! Erstmal waren die Mädchen dran, dann muss ich mich mit Jungenkombis ranhalten. Für alle die hier länger nicht gelesen haben oder ganz neu sind, ich nähe Willkommenssets für Babys von Flüchtlingen. Jedes geborene Baby soll eine kleine Erstausstattung bekommen. Vor einigen Wochen habe ich angefangen zu nähen und inzwischen habe ich 10 Kombinationen genäht. Meine nächste Aufgabe ist nun die Sets mit weiteren Sachen (Decke, Body, Strümpfe, Mütze und Pflegeprodukte zusammen zu stellen). Einiges wurde schon gespendet, anderes muss noch gekauft werden. Ich hoffe ich kann euch bald zwei Sets (eins für Mädchen, eins für Jungen) zeigen.

IMG_0719kAchtung, jetzt kommt eine wahre Bilderflut, ich konnte mich nicht zurückhalten!

IMG_3482kDas Babyshirt mit Knopfleiste und die Checkerhose von Klimperklein.

IMG_3484kZum Nähen nicht gerade mein Lieblingsshirt, diese Einfassungen an Ärmeln und Halsausschnitt bringen mich zum Schwitzen. Nicht besser ist die Knopfleiste und das Anbringen der Druckknöpfe. Wobei es mit den Jerseydruckknöpfen inzwischen gut klappt. Ich sage es immer wieder:“ Übung macht den Meister!“.

IMG_3485kDiese Hose sieht so schön bequem aus, da möchte man einen Tag Baby sein.

IMG_0728kHier das Babyshirt mit amerikanischen Ausschnitt und die Checkerhose nach Klimperklein kombiniert. Dieser Stoff von Hamburgerliebe musste auch lange auf seinen Einsatz warten, das Bündchen hatte ich genau passend dazu gekauft.

IMG_3473kEin bisschen Retro.

IMG_0729kDer gleiche Schnitt mit anderen Stoffen. Den Sternenstoff hatte ich in verschiedenen Farbkombinationen gekauft und dann wusste ich nicht recht etwas damit anzufangen. Mein Lieblingsstoff ist es nicht wirklich, ich mag gerne zartere Farben.

IMG_3478kAber so angezogen eigentlich ganz süß!

IMG_3481kHier sieht man die Hose nochmal besser. Mir gefallen die langen Bündchen, so passt die Hose sicher etwas länger.

IMG_3475kDen Vogelstoff mag ich besonders gerne, deshalb habe ich ihn gleich zwei Mal verarbeitet. Hier auch als Shirt mit amerikanischen Ausschnitt.

IMG_3476kHierbei hatte ich falsch zugeschnitten, 2x das Vorderteil. Als nur noch der Saum umgenäht werden musste habe ich es gesehen. So ärgerlich, aber ich konnte es nicht so lassen, der Ausschnitt hätte einfach nicht gesessen. Ich hatte wirklich Glück das von dem Vogelstoff gerade noch für ein Vorderteil da war!

IMG_3458kNähtipp: Die Saumnaht mache ich mit einer Zwillingsnadel. Dabei bügel ich sie um, stecke sie ab und fange dann rechts Hinten etwa 1,5cm hinter der Seitennaht an. Wenn ich die Runde fast zu Ende genäht habe, schneide ich die Anfangsfäden ab und nähe ganz langsam so dass ich genau auf die Anfangsnähte treffe. Dann lasse ich die Endnähte etwa 10cm lang hängen, klappe den Saum auf die linke Seite und hole mir mit Hilfe des Unterfadens (vorsichtig daran ziehen) die Oberfäden auf die Rückseite. Verknote die beiden Oberfäden mit dem Unterfaden, fädel sie in eine größere Nadel und ziehe sie ein Stück in den Saum. Dann schneide ich sie ab. So sieht es ordentlich aus und es kann nicht wieder aufgehen.

IMG_3456kNähtipp: Wenn ich einen Saum abnähe der mehrere Zentimeter breit ist fällt es mir schwer den gleichen Abstand zu behalten. Zwar hat meine Nähmaschine Orientierungslinien aber die helfen mir nicht wirklich. Anhand der gesteckten Nadeln gucke ich wie der Abstand sein muss. Dann nehme ich ein Stück Washi Tape und klebe es mir als Orientierungslinie auf. So verliere ich nicht die Orientierung an welcher Linie ich mich halten muss. Das Klebeband lässt sich ganz leicht wieder abziehen und mehrfach wiederverwenden.

Habe ich schon gesagt das heute mein letzter Fastentag ist? Die Vorfreude auf morgen ist riesig! Endlich nach 8 Tagen wieder etwas essen. Bis ich wieder normal essen kann werden noch einige Tage vergehen, aber ich freue mich so sehr auf Kartoffeln und Gemüse. Euch einen schönen Samstagabend und einen schönen Sonntag, LIEBEVOLLe Grüße Dini.

Tipps und Tricks für eine schöne Applikation

Vor einiger Zeit habe ich schon mal für euch beschrieben wie man Motive auf Stoff appliziert. Das war sozusagen der Grundkurs des applizierens, für alle die noch keine Erfahrungen mit Applikationen haben. Jetzt möchte ich mit Hilfe der neuen Applikationen die ich entworfen habe etwas mehr in die Feinheiten gehen. Damit ihr ein besonders schönes Nähergebnis bekommt sollte man einiges beachten.

IMG_2013kStoffauswahl für eine Applikation:

Über die grundsätzliche Stoffauswahl habe ich schon mal geschrieben, man kann so ziemlich jeden Stoff benutzen. Für Nähanfänger eignen sich besonders Applikationsfilz und Baumwollstoffe. Beim Appliktionsfilz sollte man auf eine feste Qualität achten, die natürlich waschbar ist (also kein Bastelfilz!). Ich nehme Applikationsfilz hauptsächlich für kleine Teile, wie Augen, Nase, Ohrinnere etc. weil man sie mit einem Gradstich annähen kann. Wenn verschiedene Stofflagen überlappend genäht werden, sollten unten drunter möglichst dünne Stoffe (Baumwolle, Jersey), die oberen Stoffe (Nicki, Frottee) dürfen etwas dicker sein. Beim aufbügeln können sich die unteren Stoffe durchdrücken. Wenn man also einen dickeren Stoff unten hat und einen dünneren darüber bügelt, drückt sich er untere Stoff auf der Oberseite durch was nicht schön aussieht. IMG_1999kAuf dem oberen Foto kann man es leider nicht so deutlich sehen. Hier drückt sich der Kragen der aus Nicki ist auf dem Trikotstoff vom Gesicht durch.

Was kann man noch beachten damit die unteren Nähte sich nicht durch die anderen Stoffe drücken?

Eine weitere Möglichkeit um das durchdrücken des Stoffes und der unten liegenden Nähte zu vermeiden ist die Stichdichte zu verringern.

IMG_1998k

Alle Stellen die unter anderen Stoff verschwinden werden mit einer geringeren Stichdichte genäht. Am Beispiel des Piraten kann ich es euch verdeutlichen! Ich habe zunächst den Körper ringsherum mit einem Zick-Zack-Stich aufgenäht. Dabei habe ich oben wo das Halstuch aufgebügelt wird die Stichdichte um 2 Positionen (besser wäre 3) verringert. Evtl. vor dem Nähen mit einem Bleistift kleine Makierungen machen, in welchen Bereich die Stichdichte verringert werden muss.

IMG_2002kBei dem Halstuch habe ich dann nur den äußeren Rand mit einem Zick-Zack-Stich genäht und oben einen Gradstich verwendet, weil darüber das Gesicht kommt. Trotzdem haben sich die unterliegenden Stoffe sehr durchgedrückt als ich das Gesicht aus Trikotstoff aufgebügelt habe. Deshalb habe ich den Trikotstoff wieder vorsichtig abgelöst und dann durch Filz ersetzt. Da der Filz dicker ist wie der Trikotstoff fiel es nicht mehr so auf.

Sollte man die Fadenenden einfach abschneiden?

Wenn ich eine Applikation mit einem Zick-Zack-Stich umnähe fange ich wenn möglich am liebsten an einer Ecke an! Wenn es keine Ecke gibt, fange ich meistens unten an und nähe wenn ich wieder am Anfang der Naht angelangt bin etwas darüber. Die Anfangs- und Endfäden werden bei mir grundsätzlich lang hängen gelassen und nach dem Nähen auf die Rückseite gezogen und dort miteinander verknotet. Das sieht schöner aus und der Faden kann nicht wieder aufgehen!

IMG_2100kMan dreht die Näharbeit auf die Rückseite und zieht vorsichtig an dem Endfaden. Dort bildet sich eine Schlaufe, die mit Hilfe einer Stecknadel vergrößert werden kann.

IMG_2105kWenn man weiter an der Schlaufe zieht, kommt der vordere Endfaden heraus und die beiden Fäden können auf der Rückseite verknotet werden. So verfahre ich mit allen Anfangs- und Endfäden!

IMG_2106kEgal mit welchem Stich ich die Applikation genäht habe, die Fäden werden auf die Rückseite gezogen und dort verknotet. So spart man sich das vernähen, was gerade bei einem Gradstich auf einer Applikation nicht schön aussieht.

Muss man die Stoffe auf die man die Applikation näht verstärken?

Wenn ich eine Applikation auf Filz nähe, weil ich sie verschenken möchte oder noch nicht weiß was ich damit verschönern möchte dann braucht kein Vlies zur Verstärkung unter die Arbeit gelegt werden. Der Filz ist formstabil, eben extra für Applikationen gemacht! Wenn ich aber z.B. ein Kissen machen möchte und habe einen Baumwollstoff zurecht geschnitten, ist es sinnvoll ein abreißbares Vlies dahinter zu legen. Sobald man das erste Schnittteil appliziert hat ist das Vlies fixiert. Nach dem applizieren kann das Vlies wieder entfernt werden! Das Vlies verhindert das sich der Stoff durch das applizieren zusammenzieht. Je nach Größe der Applikation kann man den Stoff auch in einen Stickrahmen spannen, dann kann er sich auch nicht zusammen ziehen.

IMG_2068k

Bei Jerseystoff und allen anderen elastischen Stoffen sollte bevor appliziert wird ein selbstklebendes Vlies verwendet werden welches hinterher einfach wieder abgezogen werden kann. Dadurch bekommt der Stoff Stabilität und verzieht sich beim nähen nicht.

Wie bringe ich Gesichter und Augen auf?

Um einer Figur oder einem Tier Ausdruck zu verleihen ist der Ausdruck der Gesichter sehr wichtig. Bei menschlichen Figuren, wo das Gesicht in hautfarbe aus Trikotstoff oder Filz appliziert wird ist es am leichtesten das Gesicht mit Stoffmalfarbe aufzumalen. Sollte man mit dem malen von Gesichtern noch keine Übung haben, malt man sie mit Bleistift (8B) vor dem annähen auf. Es können auch zunächst einige Malübungen auf ein Blatt Papier gemalt werden. Dazu die Umrisse des Gesichts auf ein Blatt Papier übertragen und dann Augen, Nase und Mund aufmalen.

IMG_1983k

Wenn die Applikation fertig genäht ist, kann dann mit einem Stecknadelkopf (für die Augen) und einer Schreibfeder (für Nase und Mund) das Gesicht aufgemalt werden. Stoffmalfarbe in schwarz und weiß ist ausreichend! Wer sowieso damit arbeitet kann auch noch braun für evtl. Haare verwenden und rot für den Mund. Nach dem trocknen werden dann ins schwarz der Augen weiße Lichtpunkte gesetzt. Die Lichtpunkte lassen den Blick erst lebendig werden.

IMG_2012k

Wer keine Stoffmalfarbe zur Verfügung hat oder bei Flauschstoffen wie Nicki, Cord oder Frottee sollte das Gesicht genäht werden. Bei sehr langen Fasern sollte zusätzlich Avalon Film aufgelegt werden. Man kann das Gesicht auch direkt auf die Folie malen, dann nähen und die Folie abziehen. Reste können ausgewaschen werden!

IMG_2003kBei dem Frosch habe ich die Nasenlöcher und den Mund genäht. Die Nasenlöcher habe ich von Hand genäht, weil es einfacher ist. Den Mund habe ich mit einem Gradstich mehrmals übernäht. Es sieht auch schön aus wenn man dabei nicht ganz genau immer auf einer Linie bleibt.

Wenn die Augen größer sind dann appliziere ich sie mit Filz mit einem Gradstich! In die Pupillen kommt immer ein weißer Lichtpunkt mit Stoffmalfarbe. Wenn man keine Stoffmalfarbe hat kann man auch mit weißem Nähgarn, Lichtpunkte aufsticken!

Wie näht man sehr kleine Teile auf?

Wer noch nicht so viel Übung mit der Nähmaschine hat, kann die kleinen Teile vielleicht besser von Hand aufnähen, in gleichmäßigen kleinen Stichen. Dabei mache ich an den Nähgarnfaden keinen Knoten, sondern ich lasse den Faden ein Stück hängen und verknote Anfangs- und Endfaden am Schluß miteinander. Augen die ich mit einem Locher ausgestanzt habe, werden von Hand wie ein Knopf angenäht. Man kann sie aber auch mit Textilkleber aufkleben.

IMG_2078k

Wenn ich wie bei der Eule kleine Teile wie Augen, Schnabel und Herz aufnähen muss, mache ich das mit einem Gradstich (lieber nicht mit einem Zickzack-Stich), die Stichlänge reduziere ich, damit ich schöne kleine Stiche habe. Damit mir der Filz beim nähen nicht verrutscht da er nicht mit Vliesofix aufgebügelt wird, lege ich ihn auf und halte ihn beim losnähen erst mit einer kleinen Schere etwas fest.

Wie bekommt man Spitzen sauber appliziert?

Eine besondere Herausforderung beim applizieren sind die Richtungswechsel. Damit die ordentlich werden gibt es einiges zu beachten. In meinem ersten Beitrag über Applikationen habe ich schon mal ausführlich anhand eines Sterns erklärt wie es geht.

Für alle die schon etwas Erfahrung im nähen und applizieren haben möchte ich mich nochmal mit den Spitzen genauer befassen. Bei meinen Applikationen habe ich mehrere Blätter appliziert. Nach dem ersten Blatt war ich mit dem Ergebnis nicht sehr zufrieden und habe etwa herumprobiert. Ich wollte es hinbekommen wie es die Stickmaschine macht, das die Zickzack-Naht schmaler wird und es so eine schöne Spitze gibt. Nach einigen rumprobieren hat es dann ganz gut funktioniert.

IMG_2062kIch habe die Breite des Zickzack-Stichs zu Beginn auf 0.5 eingestellt (normal steht er auf 3.0), also ganz schmal. Dann habe ich begonnen zu nähen, ganz langsam der erste Stich ist rechts. Ich habe immer zweimal hin und her genäht (heißt die Nadel sticht im Wechsel 2x links und 2x rechts ein), wenn die Nadel nach zwei Stichen rechts eingestochen hat habe ich den Stich auf 1.0 hochgestellt. Habe zwei Mal hin und her genäht, als die Nadel wieder rechts eingestochen hat habe ich den Stich auf 1.5 hochgestellt usw. bis ich wieder bei der Stichbreite von 3.0 war. Am Ende des Blattes geht der Vorgang dann rückwärts, die Stichbreite wird von 3.0 immer mit 2 Stichen Schrittweise verkürzt, bis man am Ende des Blattes bei 0.5 ankommt. Die Schwierigkeit am Ende des Blattes ist wann man anfängt die Stichbreite zu reduzieren. Ich habe es etwa 0.5cm von der Spitze entfernt angefangen. Auch hier wird die Stichbreite reduziert wenn die Nadel rechts im Stoff steckt. Ich weiß nicht ob das zu verstehen ist. Eigentlich ist es nicht schwer, erfordert nur etwas Übung und wichtig ist das man sehr langsam näht. Evtl. muss man auch das Handrad zur Hilfe nähen, wenn man es mit dem Pedal nicht so gut hinbekommt.

IMG_2051kBei dem Feuerstrahl der Rakete sieht man es auch gut wie sich die Stichbreite reduziert!

Es gibt sicher noch mehr Tipps und Tricks, aber mehr fällt mir im Moment nicht ein. Ich hoffe ihr habt hier einiges gelernt, soweit ihr alles verstanden habt. Es ist immer wieder eine große Herausforderung, Nähschritte theoretisch in Worte zu packen! LIEBEVOLLe Grüße Dini.

Nähen einer Applikation mit der Nähmaschine

Heute Mittag habe ich euch einen Download mit Applikationsvorlagen zur Verfügung gestellt, jetzt möchte ich allen die noch nicht appliziert haben einige Tipps geben über Material, Stoffauswahl und die einzelnen Arbeitsschritte.

IMG_8722kDas benötigt ihr zum Applizieren:

  • Applikationsvorlage
  • evtl. Pappe und Kleber
  • Schere für Papier
  • Schere für Stoff
  • Bleistift (8B)
  • Vliesofix
  • verschiedene Stoffe
  • Bügeleisen
  • Bügelschutz z.B. ein dünnes Baumwolltuch
  • Nähmaschine
  • Nähgarn

 

  • IMG_8715k

Die Stoffauswahl:

Zum Applizieren kann man ganz unterschiedliche Stoffe verwenden, dabei kommt es darauf an, wofür die Applikation sein soll und wieviel Erfahrung du bereits mit dem Nähen hast. Da wir ein Schnullertuch nähen wollen, eignen sich folgende Stoffe: Applikationsfilz, Baumwollstoffe, Jerseystoffe, Frotteestoffe, Babycord. Für Anfänger ist das Applizieren mit Baumwollstoff am einfachsten. Bitte verwende hochwertige Stoffe, am Besten natürlich Biostoffe. Wenn du mit Filz arbeiten willst dann bitte Applikationsfilz, es gibt ihn in verschiedenen Ausführungen, er ist ca. 1mm stark und ist waschbar, was für Babyspielzeug unerlässlich ist!

Wenn du z.B.auf Taschenklappen oder Wohnaccessoires applizieren möchtest, kannst du weitere Materialien benutzen: Wachstuch oder laminierte Baumwolle, Wollfilz, Kunstleder oder Leder.

Aus der Vorlage eine Musterschablone machen:

Zunächst müssen wir eine Schablone haben um später die Muster auf Stoff zu übertragen. Dazu kannst du den Download auf dickeres Papier ausdrucken und die Vorlagen ausschneiden. Oder auf normalen Papier ausdrucken, das Papier auf ein Stück Pappe kleben und dann die Vorlagen sauber mit der Papierschere ausschneiden.

IMG_8724k

Den Stoff zum Applizieren vorbereiten:

Als nächstes wird der Stoff für die Applikation vorbereitet. Dazu schneidest du ein 24x24cm großes Stoffstück zu, worauf wir die Applikation applizieren. Das ist der Grundstoff für das spätere Schnullertuch. Ich empfehle Baumwollstoff, die erfahrenen Näherinnen können auch Jerseystoff nehmen. Damit sich beim Jersey nichts verzieht (da er elastisch ist) sollte man auf die Rückseite ein selbstklebendes Vlies was sich abreißen lässt kleben. Dieses wird nach dem applizieren wieder entfernt! Für die einzelnen Schnittteile sucht ihr nun Stoffe aus und schneidet davon ein ausreichend großes Stück Stoff zu. Dann schneidet ihr das Vliesofix (mit einer Papierschere!) etwas kleiner als das Stoffstück zu. Bei Filz und Frottee ist es schwierig die Schnittteile mit Vliesofix auf dem Stoff zu befestigen, da die Wärme des Bügeleisens nur unzureichend durchdring,t um den Kleber zu schmelzen. Deshalb nähe ich sie ohne Vliesofix auf. Auf die Rückseite (Papierseite) des Vliesofix werden nun die Schnittteile übertragen. Beim Auto musst du überlegen in welche Richtung es fahren soll und es seitenverkehrt aufmalen. So alle Schnittteile vorbereiten (siehe Foto oben).

IMG_8726kAufbügeln des Vliesofix und ausschneiden der Stoffvorlage:

Lasst das Bügeleisen heiß werden, auf Baumwolle einstellen, es wird ohne Dampf gebügelt. Leg auf das Bügelbrett zum Schutz ein Baumwolltuch, ich nehme immer ein Jerseystoff von einem alten auseinandergeschnittenen T-Shirt! Die Hälfte des Tuchs liegt auf dem Bügelbrett, die andere Hälfte hängt herunter. Du legst den Stoff mit der rechten (schönen) Stoffseite auf das Tuch, dann legst du das Vliesofix mit der Klebeseite (sie glänzt etwas wenn Licht drauf schein) auf die Stoffrückseite. Die Papierseite mit der aufgemalten Vorlage schaut nach oben. Nun klappst du vorsichtig das Tuch darüber, dabei darf nichts verrutschen und bügelst einige Sekunden über das Tuch (mit dem Stoff darunter). Wenn du ein altes Bügeleisen hast brauchst du kein Tuch drüber legen. Es kann aber sein, dass vom Vliesofix etwas am Bügeleisen haften bleibt und wenn man nicht aufpasst ist der Kleber auch auf dem Stoff. Diesen Vorgang wiederholst du mit allen Stoffteilen, die du für die Applikation brauchst. Danach werden alle Teile sorgfältig ausgeschnitten, bitte auch hierfür eine Papierschere benutzen!

Schnittteile auf dem Stoff anordnen und aufbügeln:

Wenn du alles ausgeschnitten hast, kannst du die einzelnen Teile zur Probe auf den Stoff legen. Jetzt wird wie folgt vorgegangen: Die unteren Teile werden als erstes Aufgebügelt, dann wird genäht, dann wird das zweite Teil aufgebügelt, dann genäht und so weiter! Beim Schmetterling werden also erst die Flügel aufgebügelt und genäht, dann der Schmetterlingskörper. Beim Bügeln legst du das große Stoffstück auf das Bügeltuch und bügelt es einmal glatt. Dann ziehst du vom ersten Schnittteil das Papier ab und positioniert es an der richtigen Stelle auf dem Stoff. Jetzt vorsichtig ohne dass das Schnittteil verrutscht das Bügeltuch drüber legen und das Schnittteil (ohne Dampf) festbügeln. Einige Sekunden mit etwas Druck.

IMG_8728k

Das Aufnähen der Schnittteile:

Bereite die Nähmaschine mit einem passenden Nähgarn vor, stelle einen ZickZack-Stich ein, Stichbreite 3-3,5mm, Stichdichte zwischen 0,7 (geringe Stichdichte) und 0,4 (hohe Stichdichte). Wenn du mit Filz applizierst kannst du auch einen Steppstich oder Dreifach-Steppstich nehmen (siehe Autofenster). Wo du anfängst ist eigentlich egal, ich beginne meistens unten an einer Ecke. Wenn du mit einer geringen Stichdichte nähst dann können bei dem Baumwollstoff kleine Fransen herausschauen, bei einer hohen Stichdichte ist das nicht der Fall. Beim Nähen ist der Stoffrand der Applikation jetzt deine Richtlinie. Die Nadel sollte immer genau rechts vom Stoffrand einstechen. Während des Nähens lässt sich der Stoff vorsichtig drehen, trotzdem bleibt es nicht aus, dass man immer wieder anhalten muss, die Nadel in den Stoff senkt, das Nähfüßchen anhebt und den Stoff in die richtige Position bringt. Immer wenn du von der Richtigen Position abkommst muss es auf diese Weise korrigiert werden.

IMG_8729kAuf diese Weise nähst du einmal ringsherum und nähst dann noch einen halben Zentimeter über den Anfang. So kann die Naht nicht wieder losgehen. Dann wird das nächste Schnittteil aufgebügelt, wieder in dieser Weise genäht, bis die Applikation komplett ist. IMG_8732kAuf dem Foto oben kann man nochmal den Unterschied zwischen geringer und hoher Stickdichte sehen. Wenn alle Schnittteile fertig aufgenäht sind, kannst du dich an die Feinheiten machen. Beim Schmetterling können noch Fühler genäht werden oder beim Auto können Radkappen genäht werden. Hierfür kannst du zunächst mit einem Bleistift die Feinheiten aufzeichnen. Ich nähe das gerne mit einem Dreifach-Stepstich, weil so die Linien dicker werden. Man kann aber auch einen normalen Stepstich nehmen und mehrfach drüber nähen. Die Stichlänge sollte klein (2,5mm) gewählt werden. Die Anfangs-und Endfäden schneide ich nicht ab, sie werden hinterher mit der Nadel nach innen gezogen und verknotet, damit die Naht nicht wieder aufgeht.

IMG_8733kUnd wenn dann alles geklappt hat, könnte das Ergebnis so in etwa aussehen!

IMG_8736kOder so wie bei dem Auto! Hier sehen die Reifen gerade etwas eirig aus, dass liegt daran das ich den Stoff beim Fotografieren hochhalten musste um richtiges Licht zu haben. Ehrlich!

IMG_8737kAm Schwierigsten bei dem applizieren mit der Nähmaschine sind die Richtungsänderungen oben habe ich sie Wendepunkte genannt. Am Beispiel des Sterns möchte ich euch nochmal die Vorgehensweise erklären. Beim Stern gilt: bei allen äußeren Wendepunkten muss die Nadel wenn man das Stoffstück wendet rechts im Stoff stecken. Bei allen inneren Wendepunkten steckt die Nadel beim Wenden links im Stoff. Um die Wendepunkte möglichst ordentlich zu haben bedarf es einiger Übung. Ihr solltet an einem Wendepunkt immer einige Stiche über das Stoffende hinaus nähen und dann wenden. Die Nadelposition ist deshalb so wichtig, damit ihr auf Kurs bleibt. Bei den zwei Fotos, wo ich das Auto und den Schmetterling bei einem Wendepunkt gezeigt habe, sieht man es nochmal ganz gut (Nadel rechts oder Nadel links im Stoff).

Ich habe absolut keine Ahnung, ob das jetzt irgendjemand verstanden hat!!! Es ist so schwierig Nähvorgänge theoretisch zu beschreiben.

Der erste Teil des Schnullertuchs ist nun fertig, du kannst für die Rückseite noch einen zweiten Stoff zuschneiden, auch in 24x24cm.

Die weitere Nähanleitung mit den Schnittteilen um das Schnullertuch fertig zu stellen, kommen in den nächsten Tagen.

So nun wünsche ich euch ganz viel Spaß beim Nähen und Vorbereiten.

Einen schönen Restabend und eine gute Nacht,

LIEBEVOLLe Grüße, Dini